Zum Auftakt der Wanderausstellung Neues Bauen in Tirol 2024 fand am 12. Juni 2025 in der FH Kufstein Tirol die feierliche Ausstellungseröffnung statt. Organisiert wurde die Kufsteiner Station von der plattform architektur LAND, die die Wanderausstellung in verschiedenen Tiroler Gemeinden umsetzt und begleitet.
Auszeichnung Neues Bauen in Tirol 2024
Auf großformatigen Planen wurden sämtliche Einreichungen, Nominierungen und Preisträger:innen der Auszeichnung des Landes Tirol für Neues Bauen 2024 präsentiert. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen und spiegelt die architektonische Kreativität in Zeiten von baukulturellen Herausforderungen wider: verantwortungsvoller Umgang mit Bestand, innovative Nutzungskonzepte und sensible Eingliederung in den baulichen Kontext.
Im Mittelpunkt des Abends standen einführende Worte und eine Diskussion mit Vertreter:innen aus Architektur, Planung, Politik und Bauwirtschaft.
Bestand weiterdenken
Mag. arch. Klaus Adamer, Vorstandsmitglied der Kammer der Ziviltechniker:innen für Tirol und Vorarlberg, eröffnete den Abend mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die Baukultur: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Architektur unter die Leute zu bringen.“
DI Veronika C. König, Architektin und stellvertretende Vorsitzende der Sektion Architekt:innen bei der Kammer der Ziviltechniker:innen, hob in ihrem Beitrag hervor, wie zentral Nachverdichtung und der kluge Umgang mit Bestand in der heutigen Architektur geworden sind: „An sich hat das Gebäude auf der grünen Wiese nur mehr im Ausnahmefall eine Berechtigung.“ Der Preis für Neues Bauen sei der einzige, bei dem es explizit um Baukultur gehe, so König weiter.
Ein starker Fokus lag auch auf der Finanzierungsseite von Architekturprojekten. In diesem Zusammenhang traten Markus Guggenberger und Andreas Niederacher von der Raiffeisenbank Kufstein auf, die über die Komplexität individueller Finanzierungslösungen bei Nachverdichtungsprojekten sprachen.
Appell an Planende
Im weiteren Verlauf des Abends diskutierten u.a. die Stadtbaumeister von Wörgl und Kufstein über Herausforderungen der Nachverdichtung und der innerstädtischen Weiterentwicklung. Dabei wurde deutlich, dass kommunale Steuerung und klare architektonische Visionen Hand in Hand gehen müssen.
Auch Mag. Klaus Reitberger, Kulturreferent der Stadt Kufstein, fand klare Worte zur Verbindung von Architektur und Kunst: „Architektur schafft Räume, in denen Kunst stattfinden kann – und beeinflusst sie damit entscheidend mit.“
Er appellierte an Planende, auch andere Künste mitzudenken: „Vielleicht gibt es irgendwo eine Fassade, auf der Street Art von lokalen Künstler:innen etwas über die Geschichte des Ortes erzählen kann.“
Den Ausklang fand der Abend bei einem Buffet im Foyer der Fachhochschule, begleitet von angeregtem Austausch zwischen Studierenden, Planenden, politischen Entscheidungsträger:innen und Interessierten. Die Ausstellung war im Anschluss bis zum 26. Juni 2025 im Stadtpark Kufstein zu sehen.