Adler ZiviltechnikerInnen

Sanierung Schule Kettenbrücke

© David Schreyer

Abbruch & Neubau oder Sanierung?

Diese Frage stand im Zuge der Arbeiten am Ostflügel des Schulgebäudes immer wieder im Raum.

Das Schulgebäude ist in sieben Bauphasen und 80 Jahren gewachsen. Es gibt keinen Denkmalschutz, welcher die Abbruchfrage schnell beantwortet hätte. Es galt die Stärken und Qualität der ursprünglich gebauten Substanz zu suchen.

Die jüngsten Bauarbeiten wurden als Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen tituliert. Genau genommen wurde aber sehr viel entfernt und reduziert. Das beginnt bereits im Außenbereich mit dem „Mauerfall“ und der Zaunentfernung. Der schuleigene Freiraum wird zusammen mit dem öffentlichen Stadtraum eine große, kollektiv zugängliche Fläche. So bietet dieser Raum gemeinsam mit der zukünftigen Neugestaltung der benachbarten Kreuzung viel Potential für einen offenen, belebten Stadtraum.

Das alte Hauptgebäude passt sich mit seiner Putz-Fassade den umliegenden Villen an. Im Süden grenzt eine Pfarrkirche mit einem Hauch von Beton-Brutalismus an. Diese Kontraste wurden am dazwischen gelegenen Gelenksbau mittels einer einheitlichen Fassade vereint.  Das „Sammelsurium“ der verschiedenen Bauphasen, Fassaden und Höhenentwicklungen wurde in einem zeitgemäßen Fassadenkleid aus transluzenten Polycarbonatplatten zusammengefasst.

Im Innenraum fand ein „Abschminkprozess“ statt. Wände hatten im Laufe der Jahre unterschiedliche Farbgebungen und Wandbeläge erhalten. Darunter verborgen war eine Betonstruktur, welche auf handwerklich gekonnte Handarbeit der 70 Jahre hindeutet. Oberflächen in natürlichen Materialien und roh belassene Betonoberflächen bilden atmosphärische, ruhige Räume. Raumstrukturen wurden durch Entfernen von Wänden neu geschaffen.

Erweitert wurde das Gebäude zum grünen Schulhof. Für Pausen und Mittagstisch ist ein großes Aufenthaltsfoyer geschaffen worden, ergänzt wird dieses durch eine überdachte Terrasse. Aus der Notwendigkeit Fluchtwege den gesetzlichen Bestimmungen anzupassen, ist eine Dachterrasse und gleichzeitig Freiklasse auf dem Turnsaaldach entstanden.

Die Fassade kommuniziert WIR

Als Reaktion auf den belebten öffentlichen Raum wird die Fassade als Kommunikationsmedium benützt. Das WIR auf der Fassade ist offen für vielfältige Interpretation. Es soll aber sichtbar werden, was einen besonderen Wert darstellt: die Gemeinschaft der Menschen, die mit dem Gebäude verbunden sind. Deren Namen sind auf die Fassadenplatten geschrieben und bilden gemeinsam das WIR.

nächstes Projekt

proALP ZT-GmbH

Ortsplan der Gemeinde Sölden (TVB Ötztal)

Herausforderung war die karthografische Darstellung der verschiedenen Inhalte in der Software ESRI ArcMap.

Zum Projekt
Sölden, Tirol
2022
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